Urlaub an der Golfküste

Naturbelassene Sandstrände, Mangrovengebiete und üppiger Regenwald, hügelige Landschaften und der höchste Berg Mexikos sowie bedeutende Ausgrabungsstätten zeichnen die mexikanischen »Golfstaaten» aus.

Zu der Region gehören die vier mexikanische Bundesstaaten: Tamaulipas, Veracruz, Tabasco (siehe Chiapas) sowie Campeche (siehe Yucatán Halbinsel). Leider steht sie im Schatten vieler anderer Regionen Mexikos. Nicht zuletzt durch Negativberichte in der Presse zu Ölkatastrophen, Hurrikans und Kriminalität hat das Image von Veracruz & Co. gelitten.
 

Unterwegs an der Golfküste

Das Land der Olmeken und Tolteken ist kein klassisches Reiseziel für die Europäer. Es bietet sich für Individualreisen an.

Xalapa (Jalapa)

Die Hauptstadt des mexikanischen Bundesstaates Veracruz ist nicht die Hafenstadt Veracruz, sondern Xalapa. Die Stadt besitzt den Beinamen »Ciudad de la Flores« (Blumenstadt), den Alexander von Humboldt ihr verlieh. Die koloniale Innenstadt ist von den typisch bunten Häuser geprägt. Empfehlenswert ist ein Bummel durch den »Callejón del Diamante«, die Gasse der Künstler und Cafés. Der eigentliche Schatz der Stadt ist jedoch das Museo de Antropología, das zu den besten Museumsbauten des 20. Jahrhunderts zählt. Hier werden viele Exponate aus der Golfregion - von Olmeken, Totonaken und Huaxteken - ausgestellt. Übrigens würde die Chiliart Jalapeño nach Xalapa benannt.

Veracruz

1519 ging der spanische Seefahrer Hernán Cortés unweit der heutigen Hafenstadt Veracruz an Land und begann seinen Eroberungsfeldzug durch Mexiko. Hier verließen während der spanischen Kolonialzeit dann auch unzählige Schiffe mit Gold- und Silberschätzen Mexiko. Zudem war Veracruz immer wieder Angriffspunkt für Piraten sowie für die Invasionsarmeen der Franzosen, Engländer und US-Amerikaner.

Bis heute hat sich Veracruz seine Rolle als wichtigste Hafenstadt am Atlantik bewahrt. Die Stadt ist von einem feuchtheißen Klima geprägt. Die wichtigen Gebäude der Stadt entstanden erst um 1900 im klassizistischen Stil, den hohe Arkaden auszeichnen. Trotzdem versprüht die Stadt einen besonderen Charme. Vor allem abends erwacht der Zócalo mit seinen vielen Cafés und Restaurants zum Leben. Hier wird auch die vielfältige Folklore Veracruz' aufgeführt: Die Danzoneros tanzen in ihren weißen Trachten zu Son und Marimbaspieler führen die typische »música jarocha« auf. Die Hafenfestung San Juan de Ulúa empfiehlt sich für eine Besichtigung. Es gibt außerdem ein Meerwasseraquarium in Veracruz. Im Café Los Portales sollte man unbedingt einen frisch gebrühten Kaffee aus dem Bundesstaat Veracruz probieren.

Die »Jarochos« (so bezeichnen sich die Einwohner von Veracruz selbst) feiern den Karneval im Februar sehr ausgiebig und farbenfroh. Sie beginnen die Karnevalszeit mit der »Verbrennung der schlechten Laune« (Quema del mal humor) und begehen die ausgelassene Zeit dann mit großen Umzügen. Touristen werden außerdem von Abenteuersportarten wie Wildwasserrafting angezogen.

El Tajín

Die Ausgrabungsstätte El Tajín (»Blitz«) liegt eingebettet in eine malerische tropische Landschaft. Die Siedlung entstand bereits ca. 100 v. Chr. und erreichte ihre Blütezeit im 6. - 9. Jahrhundert n. Chr. unter den Totonaken. Die Gebäude weisen außergewöhnliche Formen und Dekorationen auf und machen El Tajín zu einer einzigartigen Stätte in Mexiko. Die Bauten sind mit detailreichen Reliefs ausgestaltet. Der Stuck wurde bemalt und ist durch seine Platzierung in Nischen vor der feuchtwarmen Witterung geschützt. Die Pirámide de los Nichos mit 364 Nischen ist der prächtige Haupttempel der Anlage. Zudem zeichnet sich El Tajín durch unzählige Ballspielplätze aus. Täglich führen junge Männer am Eingang zur archäologischen Stätte den »Fliegertanz« auf. Die vier voladores (fliegende Menschen) rotieren an Seilen hängend um einen hohen Mast zum Boden herab. Ein fünfter Mann sitzt auf dem Mast und spielt Trommel und Flöte. Die voladores symbolisieren den Weg der Sonne am Firmament. El Tajín gehört seit 1992 zum UNESCO Weltkulturerbe.

Pico de Orizaba

Der schneebedeckte Pico de Orizaba, auch »Citlaltépetl« (aztek. »Sternberg«) genannt, ist der höchste Berg Mexikos und der dritthöchste Berg Nordamerikas. Der Vulkan liegt mit 5.610 m an der Grenze der mexikanischen Bundesstaaten Veracruz und Puebla und den Aufstieg sollten nur geübte Bergsteiger wagen. Rein technisch gesehen ist die Besteigung nicht so schwierig doch Wetter- und Schneeverhältnisse spielen eine große Rolle und man sollte den Gipfel gegen 10 Uhr morgens erreicht haben, da es gegen 11 Uhr sehr nebelig wird und man die Orientierung verlieren kann.


Wie komme ich am besten an die Golfküste?

Am besten steuert man den Flughafen von Veracruz an. Eine schöne Kombinationsmöglichkeit ist die Anreise von Mexico City über Puebla nach Veracruz mit dem 1. Klasse Bus. Die 1. Klasse Busverbindungen sind in Mexiko sehr sicher und ausserordentlich bequem.

Wann ist die beste Reisezeit für die Golfküste?

An der Küste herrscht ganzjährig ein tropisch warmes Klima. In den Bergen hingegen ist es wesentlich kühler und von Mai bis November herrscht Regenzeit, dabei kann auch der kalte Wind El Norte blasen.

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